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Am frühen Morgen des Ostersonntags, 31.03.24, begrüßte Pfarrer Jan Kölbel die Gläubigen, die sich am Osterfeuer eingefunden hatten, um am Ende der Nacht der Nächte der Auferstehung Jesu, des Lichtes der Welt, zu gedenken. Die Feier der Osternacht sei ein sehr wichtiger, dichter Gottesdienst und gliedere sich in vier Teile, die Lichtfeier, der Wortgottesdienst, die Tauferneuerung und die Eucharistiefeier.

Nun segnete er das Osterfeuer, bereitete die Osterkerze und entzündete diese am Osterfeuer. Mit dem Ruf „lumen Christi“ und der Antwort der Gemeinde „deo gratias“ zog man in die dunkle Pfarrkirche ein. Dort gaben die Ministranten das Licht der Osterkerze an die Kerzen der Gottesdienstbesucher weiter. Zum Abschluss der Lichtfeier sang der Pfarrer das Lob der Osterkerze. Im Wortgottesdienst erinnerten Lesungen aus dem Alten und Neuen Testament an den Bund Gottes mit den Menschen. Zum feierlichen Gloria erklang erstmals seit Gründonnerstag die Orgel und die Kommunionkinder klappten das während der Fastenzeit geschlossene Altarbild auf. Nach der Verkündigung des Evangeliums von der Auferstehung Jesu ging Pfarrer Kölbel in seiner Predigt auf das Glaubensbekenntnis ein. „Ich glaube…an die Auferstehung der Toten“ so würden wir es regelmäßig im Credo sprechen. Bis vor 50 Jahren sei der Wortlaut ein anderer gewesen. Damals hätte es geheißen: „Ich glaube an die Auferstehung des Fleisches“, was der lateinischen Übersetzung des Textes entspreche. Warum habe man diese Formulierung im Deutschen geändert, so dass sie abgeschwächt wirke? Vielleicht habe man die Auferstehung der Toten als gefälliger empfunden als die des Fleisches. Dabei sei es den Evangelisten ganz wichtig gewesen, dass Jesus leibhaft auferstanden sei, er esse mit seinen Jüngern und lasse sich von ihnen berühren. Das Geheimnis der Auferstehung dürfe nicht nur rein geistig verstanden werden, dies nehme dem Osterfest seine Kraft. Nach dem christl. Glauben habe der Mensch nicht nur einen Leib, sondern er sei Leib, eine Einheit aus Seele, Geist und Leib. Jesus habe keinen Scheinleib besessen, sondern er habe wie wir Hunger, Durst und Schmerzen empfunden. Am Kreuz habe er entsetzlich gelitten und sei mit seinem von den Wundmalen gezeichneten Körper auferstanden. Auch wir würden mit unserem Fleisch auferstehen, mit einem verklärten, vollkommenen Leib, ohne die Zeichen der Krankheit und des Alters. Jesus sage es uns heute, dass er lebe und dass auch wir leben sollten – mit unserem Fleisch. Nach der Predigt folgte die Tauferneuerung, die mit dem Singen der Allerheiligenlitanei eröffnet wurde. Der Pfarrer weihte das Taufwasser und tauchte die Osterkerze darin ein. Dann erneuerten alle ihr Taufversprechen und wurden mit dem geweihten Wasser besprengt. Nach den Fürbitten begann die Eucharistiefeier, an deren Ende sich Pfarrer Kölbel bei der Schola Cantorum (Ltg. Michael Bailer) für die musikalische Gestaltung der Kar- und Ostergottesdienste bedankte und traditionell einen Osterwitz erzählte.

Nina Reuling

Fotos: Martin Winkler

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