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Wir begännen die Osternacht draußen vor der Kirche, am lodernden Osterfeuer, sagte Pfarrer Jan Kölbel zur Begrüßung der Gläubigen, die sich am frühen Morgen des Ostersonntags, 09.04.23, vor dem Pfarrhaus versammelt hatten.

Das Osterfeuer sei ein Symbol für Jesus Christus, das Licht der Welt, der in dieser Nacht glorreich vom Tode auferstanden sei. Es erhelle unsere Dunkelheit. Pfarrer Kölbel segnete das Osterfeuer und bereitete die Osterkerze, die er am Osterfeuer entzündete. Beim Einzug in die Kirche rief er „lumen christi“ und die Gemeinde antwortete: „deo gratias“. Die Ministranten teilten das Licht der Osterkerze an die Kerzen der Gläubigen aus, so dass die Kirche vom Kerzenlicht erleuchtet war. Dann sang der Pfarrer das Osterlob und drei Lesungen aus dem Alten Testament kündeten von den großen Taten des Herrn, die dieser an seinem Volk Israel in alter Zeit vollbracht hatte. Beim feierlichen Singen des „Gloria“ erklangen Orgel und Glocken, die Beleuchtung wurde eingeschaltet und das während der Fastenzeit geschlossene Altarbild wurde aufgeklappt. Nun verkündete Pfarrer Kölbel das Evangelium von der Auferstehung Jesu. In seiner Predigt stellte der Pfarrer die Frage, wer an die Wiedergeburt glaube. Einer Umfrage zufolge glaubten ca. 50% aller Christen daran. Dies habe ihn sehr betroffen gemacht, da es zeige, dass viele Getaufte sich von der zentralen Glaubenswahrheit, der Auferstehung abgewandt hätten. Wenn es die Wiedergeburt nicht gäbe, dann wäre Ostern sinnlos. Ostern zeige uns einen ganz anderen Weg auf, nämlich dass unser Leben einmalig sei, unwiederholbar. Dies führe zu einer riesigen Wertschätzung des Lebens. Gläubige Christen stünden an vorderster Front, wenn es um den Schutz des Lebens gehe – vom Mutterschoß bis zum Sterbebett. Mutter Theresa von Kalkutta habe sich um die Ärmsten gekümmert und ihnen ein Leben in Würde ermöglicht. Was aber wäre, wenn unser Leben doch scheitere? Hier sei die Osterbotschaft sehr befreiend. Auch Jesus sei nach rein irdischen Maßstäben gescheitert. Er sei jung und grausam gestorben. Jedoch glaubten wir: Gott habe Jesus von den Toten auferweckt. Ich dürfte mich von Gott mit der Vollendung meines Lebens beschenken lassen und müsste mir diese nicht sauer verdienen. Wir Christen seien mit unserem Osterglauben gut bedient und müssten nicht mit fremden Religionen liebäugeln. Nach der Predigt wurde die Allerheiligenlitanei gesungen. Schließlich weihte Pfarrer Kölbel das Taufwasser, die Gläubigen erneuerten ihr Taufversprechen und der Pfarrer besprengte sie mit dem Taufwasser. Am Ende des Gottesdienstes wurden die Osterspeisen gesegnet und ein Osterwitz erzählt. Ein herzliches „Vergelt´s Gott“ sprach der Pfarrer allen aus, die dazu beigetragen hatten, die Kar- und Ostertage würdig zu gestalten, die im Hintergrund tätig gewesen seien, den Kirchenschmuck oder die musikalische Gestaltung übernommen hätten. Ein ganz besonderer Dank galt den Ministranten, die sehr zuverlässig ihren Dienst versehen hätten.

Nina Reuling

Fotos: Martin Winkler

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