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25. Priesterjubiläum von Jan Kölbel

„Lasst uns loben, freudig loben Gott den Herrn, der uns erhoben und so wunderbar erwählt (...)“ - mit dieser Liedzeile könnte man das 25. Priesterjubiläum von Pfarrer Jan Kölbel am 25.01.22 überschreiben, das er in einem sehr gut besuchten Gottesdienst am Sonntag, dem 30.01.22 in der Pfarrkirche St. Margareta Bürgstadt feierlich begangen hat.

Priester sei man nie für sich selbst, sondern immer im Dienst an Gott und für die Menschen. Inwiefern dieser Weg gelingen könne, entscheide Gott und nicht der Priester. Über die Anwesenheit seines Freundes aus Seminarzeiten, Sven Johannsen, welcher am heutigen Tag die Predigt halten würde, freue er sich ganz besonders, sagte Pfarrer Kölbel bei der Begrüßung der Gläubigen. Der 25.01.22 sei ein historischer Tag, die ganze Welt schaue auf einen frommen Katholiken – es sei der 75. Todestag von Al Capone, dem Mafiaboss von Chicago. Mit diesen Worten überraschte Pfarrer Johannsen zu Beginn seiner Predigt die Gläubigen, die an das Weihejubiläum ihres Pfarrers gedacht hatten. Das Wunder, das Jesus bei der Hochzeit zu Kana gewirkt habe, nämlich 600 Liter Wasser in Wein zu verwandeln, hätte bei Al Capone wohl nur ein müdes Lächeln hervorgerufen. Dieser sei dafür bekannt gewesen, auf rätselhafte Weise ganze Schiffsladungen Alkohol an den Mann zu bringen. Wunder seien heute schwer „an den Mann zu bringen“; evtl. liege es an einem falschen Zugang, z.B. wenn man nach der historischen Beweiskraft der Wunder frage. Für die Menschen aus biblischer Zeit sei es selbstverständlich gewesen zu glauben, dass Gott in Notsituationen eingreife. Wunder würden nicht deshalb geschehen, um uns zum Glauben zu bringen. Sie seien Hoffnungsgeschichten, sie erzählten vom Leben in Fülle. Wunder seien sowohl für den Priester als auch für die Gemeinde wichtig. Priester sollten Gott und den Menschen dienen, die Frohe Botschaft weitergeben. Wir Menschen brächten nur Wasser, könnten keine Wunder vollbringen. Wasser stehe für Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit, Authentizität – Tugenden, die ein Priester verkörpern solle. Nur so könne er Menschen gewinnen, sich für das Reich Gottes einzubringen. Die wichtigste Aufgabe eines Priesters sei es, das was die Menschen bewege, vor Gott zu bringen, für sie zu beten. Die Menschen würden spüren, ob ein Priester im Glauben gefestigt sei. Pfarrer Johannsen wisse, dass Pfarrer Kölbel mit Kraft glaube und sich unermüdlich für die ihm anvertrauten Menschen einsetze. Wir müssten daran glauben, dass Gott in uns Wunder vollbringe. Nicht wir machten Wasser zu Wein, wir dürften den Wein aber aus Freude am Glauben austeilen. Ein voller Gottesdienst sei eine Freude für einen Priester; dann reiche der Wein auch bis zum 50. Priesterjubiläum. Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich Lisa Steger im Namen der Pfarreiengemeinschaft St. Martin bei Pfarrer Kölbel für 25 Jahre im priesterlichen Dienst und wünschte, dass er uns noch lange erhalten bleibe. Der Dank von Pfarrer Kölbel galt den am Gottesdienst Beteiligten.

Nina Reuling

Fotos: Martin Winkler

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