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Am heutigen Sonntag, 11.07.21, ende die Kiliani-Woche, sagte Pfarrer Jan Kölbel bei der Begrüßung der Teilnehmer am Familiengottesdienst in der Pfarrkirche St. Jakobus, Miltenberg. Dies sei eine gute Gelegenheit, einen Blick auf die Legende des Hl. Kilian und seiner Gefährten zu werfen, die von drei Kindern dargestellt werde.

Kilian habe vor über 1.300 Jahren als Mönch in einem Kloster in Irland gelebt. Er habe gewusst, dass viele Menschen auf dem europ. Festland noch nichts von Jesus und seiner Botschaft gehört hätten. Dies habe ihm keine Ruhe gelassen und nach einer langen Reise sei er mit Kolonat und Totnan in Würzburg in Franken angekommen. Er habe den Menschen von Jesus, von dessen Geburt im Stall, seinen Wundern, seinem Tod am Kreuz und seiner Auferstehung erzählt. Die Menschen seien von Jesus begeistert gewesen und hätten sich taufen lassen wollen. Damals hätten Herzog Gosbert und seine Frau Gailana in Würzburg geherrscht. Gosbert habe die drei irischen Mönche kennen lernen wollen und sie zu sich gebeten. Er habe ihnen zugehört und habe sich taufen lassen wollen. Kilian habe ihm gesagt, dass das nicht gehe, weil Gosbert die Frau seines Bruders geheiratet habe. Wenn er Christ werden wolle, müsse er sich von seiner Frau trennen. Gailana habe dies gar nicht gefallen. Sie habe zwei Soldaten befohlen, die Mönche zu beseitigen. Diese hätten die Mönche ermordet und im Pferdestall des Herzogs vergraben. Der Mord sei nicht lange verborgen geblieben. Man habe die Leichen wieder ausgegraben und in einem Grab beigesetzt. Über dem Grab sei eine prächtige Kirche errichtet worden. Dort ruhten sie bis heute und würden von den Franken als Heilige verehrt.
In seiner Predigt bat Pfarrer Kölbel die Kinder, sich vorzustellen, sie würden mit ihrer Familie in ein fremdes Land ziehen, ohne jemals wieder zurückzukehren und dürften nur das mitnehmen, was in einen Rucksack passe. Was würden sie mitnehmen? Einen Sack voll Geld, Zahnpasta, ein Brot, ein Bild von der Oma, waren einige der Antworten. Was Kilian und seine Freunde mitgenommen hätten, wüssten wir nicht. Wohl aber einen Whiskey, Kräuter, ein Buch mit den Psalmen/Evangelien und die Hl. Kommunion. Sie hätten nur das Allernötigste mitgenommen, wie es Jesus im Evangelium seinen Jüngern aufgetragen habe, als er sie aussandte, die Frohe Botschaft zu verkünden. Jesus habe seinen Jüngern zugesagt, dass Gott für sie sorgen werde. Wir würden uns zu viele Sorgen machen, wollten uns absichern, anstatt mehr auf Jesus zu vertrauen. Er habe uns versprochen, bei uns zu sein, wenn wir in seinem Auftrag unterwegs seien. Dies gelte nicht nur für Geistliche, sondern für uns alle, die wir getauft seien. Jeder von uns sei ein Bote Jesu. Ausreden zählten nicht, denn Jesus habe auch keine Profis, sondern „einfache“ Fischer berufen. Wenn der Glaube dabei sei, dürften wir darauf vertrauen, dass uns alles andere dazu gegeben werde.
Der Dank des Pfarrers galt dem Familiengottesdienstteam für die musikalische Gestaltung.

Nina Reuling

Foto: Martin Winkler

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