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Der Hans-Juncker-Altar in der Pfarrkirche St. Jakobus in Miltenberg

Gab es „Corona“ schon vor 400 Jahren? Diesen Eindruck könnte man gewinnen, wenn man sich die Inschrift am Alabasteraltar an der linken Seite der Staffelkapelle in der Stadtpfarrkirche St. Jakobus, Miltenberg ansieht. Dort sind sieben Szenen aus dem Leben Mariens, der Muttergottes, oftmals auch als Himmelskönigin bezeichnet, dargestellt. Dieser Altar wurde vom Bildhauer Hans Juncker im Jahr 1624 geschaffen. In goldenen Lettern stehen dort die lateinischen Worte: „Veni coronaberis“ geschrieben.

Mit dem Coronavirus hat dies jedoch nichts zu tun. Die Worte bedeuten: „Komm, du wirst gekrönet werden“ – sie stellen einen Auszug aus einem Vers des Hohenliedes von König Salomo aus dem Alten Testament dar: „Komm vom Libanon, meine Braut, komm vom Libanon, komm, du wirst gekrönet werden (= veni coronaberis)“. Diese Worte bezieht Hans Juncker auf die Marienkrönung im oberen Teil des Altars.

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Auch wenn derzeit aufgrund der Corona-Krise leider keine Gottesdienste stattfinden können, lädt die Pfarrkirche St. Jakobus tagsüber zum Gebet ein. Vielleicht möchten Sie die Gelegenheit nutzen und sich den Altar von Hans Juncker einmal genauer betrachten?

In der Pfarrkirche gibt es immer wieder etwas zu entdecken, auch wenn man glaubt, sie schon ganz gut zu kennen. Sollten Sie Gebetsanregungen in der Corona-Krise oder Materialien für die häusliche Feier der Karwoche suchen, werden Sie in der Staffelkapelle fündig werden. Darüber hinaus sind Sie zum Verweilen bzw. zum persönlichen Gebet in der Kirche eingeladen, die tagsüber geöffnet ist.

Weiterhin können Sie gerne auf der Homepage der Pfarreiengemeinschaft St. Martin Miltenberg-Bürgstadt unter www.pg-st-martin-miltenberg-buergstadt.de Video-Impulse der Hauptamtlichen zu den Sonn- und Feiertagen abrufen.

Den Link zum You-Tube-Kanal finden Sie auf der Homepage rechts oben unter „Termine“ oder auf der Startseite ganz unten unter „Informationen“.

Übrigens vertrauten bereits unsere Vorfahren im 17. Jahrhundert in Zeiten verheerender Seuchen auf die Fürsprache der Gottesmutter Maria. Beispielsweise gelobten Miltenberger Bürger die jährliche Wallfahrt zu „Mariä Himmelfahrt“ nach Dettelbach. Danach hörte die Pest in Miltenberg umgehend auf.

Auch die Staffelmadonna wird bereits seit vielen Jahrhunderten als Schutzfrau von Miltenberg verehrt. Nicht nur zu ihrem alljährlichen Fest im November dürfen wir uns deshalb im Gebet an sie wenden. Gerade jetzt, da wir dem Osterfest so nahe sind und so vieles anders ist, als wir es kennen und lieben, dürfen wir mit dem Vertrauen unserer Vorfahren um ihren Beistand bitten. Schließlich möchten wir uns mir ihr über den Sieg Jesu über den Tod freuen und singen:

„Freu dich, du Himmelskönigin,
freu dich, Maria,
freu dich, das Leid ist all dahin.
Halleluja.
Bitt Gott für uns, Maria.
Den du zu tragen würdig warst,
freu dich, Maria,
der Heiland lebt den du gebarst.
Halleluja.
Bitt Gott für uns, Maria.“

Die Pfarreiengemeinschaft St. Martin wünscht allen Gesundheit und ein frohes Osterfest.

 

Nina Reuling

 

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