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Das Fest „Mariä Lichtmess“, das die Kirche am 2. Februar begehe, stelle das Ende der Weihnachtszeit dar, so Pfarrer Jan Kölbel bei der Begrüßung der Gottesdienstbesucher in der Pfarrkirche St. Jakobus, Miltenberg. 40 Tage nach seiner Geburt sei Jesus von seinen Eltern in den Tempel gebracht worden, um Gott geweiht zu werden. An diesem Tag würden traditionell die Kerzen gesegnet, die das ganze Jahr in der Kirche verwendet würden. Sie seien ein Zeichen für Jesus Christus, der von sich selbst gesagt habe: „Ich bin das Licht der Welt.“

Der Pfarrer erinnerte daran, dass Gott der Quell und Ursprung allen Lichtes sei und segnete die Kerzen mit den Worten: „Führe uns auf dem Weg des Glaubens zum Licht, das nie erlöschen wird.“ Unter den Klängen des Liedes „Komm, sag es allen weiter, Gott selber lädt uns ein!“ zogen die Kommunionkinder mit dem Pfarrer und den Ministranten in einer kleinen Lichterprozession zum Altar.

Der Lichtmesstag – 40 Tage nach Weihnachten – sei ein besonderer Tag im Kirchenjahr, so Pfarrer Kölbel in seiner Predigt. Die Zahl 40 komme in der Bibel häufig vor: 40 Tage sei Moses auf dem Berg Sinai gewesen, 40 Tage habe Jesus in der Wüste gefastet.

„Wer waren die ersten, die an die Krippe kamen?“ wollte der Pfarrer von den Kindern wissen.
„Die Hirten und später die Heiligen Drei Könige“, waren die Antworten. „Wer kommt heute, am Lichtmesstag in den Tempel?“ „Simeon und Hanna.“

„Was waren das für Leute?“
„Alte Menschen“, antworteten die Kinder. Hanna sei 84 Jahre und Simeon sei ebenfalls sehr alt gewesen. Ihnen sei an diesem Tag durch die Begegnung mit dem Jesuskind Gottes Heil offenbart worden.

Heute sei deshalb auch der Tag der Senioren in der Kirche. Für Kinder sei es schön, wenn die Großeltern da seien. Oft seien sie wichtig, wenn es um den Glauben gehe. Beispielsweise würde vor dem Essen eher bei der Oma gebetet. Alte Menschen seien das Gedächtnis der Kirche, sie würden Traditionen kennen, die mehr und mehr verloren gingen. So sei der Lichtmesstag für unsere Vorfahren der Tag gewesen, an dem der Winter zu Ende gegangen sei. Abends sei es nun spürbar länger hell. Der Tag sei ein Zeichen dafür, dass Jesus unser Leben froh und hell machen wolle und wir das Leben anderer hell machen sollten. Nicht nur durch Worte, sondern durch Taten solle sich die Freundschaft zu Jesus offenbaren.

Pfarrer Kölbel lud die Kinder ein, ihren Großeltern zu zeigen, wie gern sie sie hätten. Nach der Predigt stellten sich die 32 Kommunionkinder aus Mainbullau, Wenschdorf, Monbrunn, Breitendiel und Miltenberg mit Namen vor. Pfarrer Kölbel bat um Begleitung der Kinder im Gebet und wünschte ihnen viel Freude und Segen auf ihrem Weg zur Ersten Heiligen Kommunion. Er bedankte sich beim Jugendchor II. der ökum. Kinder- und Jugendkantorei (Leitung: Margarete Faust) sowie beim Familiengottesdienstteam für die schöne musikalische Gestaltung.

Nach dem Gottesdienst bestand die Möglichkeit, den Blasiussegen zu empfangen, der vor Halskrankheiten bewahren soll.

Nina Reuling

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