Einleitungstext von: © DREI AM MAIN

Als am 12. März 1961 die Neue Pfarrkirche St. Margareta von Bischof Josef Stangl eingeweiht wurde, ging ein lange gehegtes Vorhaben der Bürgstadter in Erfüllung. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden immer wieder Erweiterungen der bestehenden Pfarrkirche geplant, die einem Neubau gleichgekommen wären. Mit der Wahl des Standortes in der Nähe des Friedhofes war gewährleistet, dass die Alte Pfarrkirche den historischen Ortskern weiterhin dominiert, während der Kirchenneubau das umliegende Neubaugebiet akzentuiert. Doch nicht nur der Name wurde von der Alten Pfarrkirche übernommen, auch die spätgotische Pietà und die Plastik der „Anna Selbdritt“ aus der Riemenschneiderschule waren zuvor in der Alten Pfarrkirche.

Viele Jahre bestand in Bürgstadt der Wunsch, eine der Größe der Gemeinde angemessenes Gotteshaus zu errichten. Am 12. März 1961 wurde das neue Gotteshaus eingeweiht. Noch im gleichen Jahr konnte der Glockenturm fertig gestellt werden. Durch diesen freistehenden, offenen Glockenturm betritt man den Kirchenbezirk und wird zum Eingang des Gotteshauses geleitet. 
Die Raumkonzeption der Kirche ermöglicht das liturgische Miteinander von Priester, Chor, Orgel und Gemeinde. Der rechteckige Grundriss wird überspannt von zwei mächtigen Dächern. Dem Pultdach in Nord-West-Ausrichtung schließt sich T-förmig ein Zeltdach an. Die Dächer liegen auf einem starken Betonsockel auf. Die Materialien Beton und Glas bestimmen den Korpus.
Der hohe, zeltartige Raum wird von beeindruckender Helligkeit erfüllt. Die Nordwand ist mit heimischen Sandstein verblendet und wird aus den Querarmen heraus beleuchtet. Das nach beiden Seiten waagrecht auslaufende Zeltdach scheint, aufgrund der horizontalen, schmalen Lichtstreifen in den Außenwände, zu schweben. 
Der Ambo, die Tabernakelstele  und der Zelebrationsaltar auf der Altarinsel sind aus dunklem, geschliffenen Muschelkalk hergestellt. Den Tabernakelschrein, das Altarkreuz und die Kerzenleuchter schuf der Würzburger Goldschmied Josef Amberg.

Vor dem kleinen Altar am Ende des Ostschiffs steht eine Plastik der Kirchenpatronin St. Margareta.
Die Orgel hat 26 Register, verteilt auf zwei Manuale und Pedal.
Das Mosaikfenster den Farbstufen von Blau- und Brauntönen, dazwischen Weiß und Grau, dominiert den Südgiebel. Die große, dreieckige Fensterfläche symbolisiert das Auge Gottes und die Dreifaltigkeit. Das Glasmosaik der Marienkapelle in der Süd-Westecke stammt vom gleichen Künstler.
Ausgewählte Objekte aus der Alten Pfarrkirche ergänzen die moderne Ausstattung der Neuen Pfarrkirche St. Margareta. So befindet sich in der Marienkapelle eine spätgotische Schmerzensmutter und auf einer Stele zwischen Orgel und Lesepult eine sitzende Muttergottes aus der Zeit um 1600. In der Südwestecke finden sich eine Anna Selbdritt und schräg gegenübender ein auferstandener Christus, vielleicht aus dem 14. Jahrhundert. Aus dem 19. Jahrhundert stammen eine Kreuzigungsgruppe und eine Figur des hl. Sebastian.

Fotos: Peter Hinschläger