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Jesus möge es uns verzeihen, dass wir heute nicht Christkönigssonntag feiern, sondern das Fest der Staffelmadonna, so Pfarrer Jan Kölbel zu Beginn der Messfeier am 20.11.22 in der Pfarrkirche St. Jakobus. Außerdem werde das Jubiläum 500 Jahre Pfarrei Miltenberg feierlich beendet und der 75. Geburtstag des Kath. Frauenbundes Miltenberg begangen, welcher gleichzeitig auch ein Abschied sei, weil sich der Ortsverein Ende des Jahres 2022 auflöse.

Der Frauenbund werde am Ende des heutigen Gottesdienstes verabschiedet. In seiner Predigt ging der Pfarrer auf die Staffelmadonna und auf die Verdienste des Frauenbundes ein. Die Staffelmadonna sei gut 600 Jahre alt und habe seit der Gründung der Pfarrei Miltenberg im Jahr 1522 53 Pfarrer, unzählige Kapläne, Vikare und Ordensgeistliche erlebt. Zahlreiche Wallfahrer, Touristen und viele Miltenberger Gläubige hätten vor ihr gebetet. Der Miltenberger Frauenbund habe eine ganz besondere Beziehung zur Staffelmadonna. Bis vor einigen Jahren hätten die Frauen die Staffelmadonna bei der Fronleichnamsprozession und zu Mariä Opferung am 21.11. getragen. In den letzten Jahren sei es leider nicht mehr gegangen, da die Mitglieder immer älter und immer weniger geworden seien. Der Frauenbund habe nicht nur Gottesdienste mitgestaltet, sondern sich intensiv caritativ (z.B. 30 Jahre Second-Hand-Laden) engagiert, viel Geld für gute Zwecke gesammelt und Bildungsveranstaltungen abgehalten. Auch beim Schmücken der Stationsaltäre an Fronleichnam habe sich der Frauenbund eingebracht. Unermesslich viel ehrenamtliches Engagement und Frauenpower stecke in diesen 75 Jahren. Hierfür spreche er, Pfarrer Kölbel, im Namen der ganzen Pfarrei den Frauen ein ganz herzliches „Vergelt´s Gott“ aus. Der Name „Staffelmadonna“ bedeute „Treppenmuttergottes“ und komme von den Stufen, die zur alten Staffelkapelle hinaufgeführt hätten. Die Treppe könne ein Bild für unser Leben sein: Sie führe nicht nur hinauf, sondern auch hinab. Wir dürften darauf vertrauen, dass die Staffelmadonna niemanden vergesse, der voll Vertrauen zu ihr komme. Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich die Vorsitzende des Kath. Frauenbundes Miltenberg, Heidi Vierneisel, bei Pfarrer Kölbel für die ehrenden Worte und brachte zum Ausdruck, dass der Frauenbund mit demütigem Selbstbewusstsein auf das zurückblicke, was er in 75 Jahren geleistet habe. Die Arbeit des Frauenbundes sei nicht fruchtlos geblieben. Sie äußerte die Hoffnung, dass sich auch in Zukunft Frauen zu ehrenamtlichem Engagement in der Pfarrei bereit erklärten. Als Zeichen der Verbundenheit mit der Pfarrei schenke der Frauenbund dieser das 1990 bestickte Hungertuch, welches den Stationsaltar am Alten Rathaus bei der Fronleichnamsprozession schmücke. Zum Abschied wurde das Bundesgebet des Kath. Frauenbundes gesprochen und die Fahne des Miltenberger Ortsvereins am Altar niedergelegt. Im Segen wurden die Stadt, die Pfarrei und die Mitglieder des Frauenbundes dem Schutz der Staffelmadonna besonders anvertraut.

Nina Reuling

Fotos: Martin Winkler

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