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Die Bedeutung der Kräuter in den Kräuterbüschel

Meistens sollten es 7 Kräuter sein, die zusammengebunden werden. Die Zahl 7 hat eine symbolhafte Bedeutung: z.B. für die 7 Schöpfungstage. Welche Kräuter verwendet werden, liegt auch daran, ob und wie viele man in diesem Jahr findet. Die bekanntesten Kräuter für die Büschel lauten:

Königskerze: Unsere alten germanischen Vorfahren verehrten sie bei ihren Sonnwendfeiern. Das Christentum verwendete den oberen blühenden Teil oft als Weihwasserwedel und bildet als „Marienkerze" heute noch die Mitte des Kräuterbüschels. Die Königskerze ist ein Zeichen für ein langes Leben. Sebastian Kneipp setzte auf die Königskerze als Heilmittel für ein „traurig Herz".

Johanniskraut: Wie kaum eine andere Pflanze wird das Johanniskraut mit der Sonne in Verbindung gebracht, dessen Kraft sie an den längsten Tagen des Jahres aufnimmt, um sie in den dunkleren Tagen der kalten Jahreszeit an die Menschen abzugeben. So soll es Lebendigkeit und Freude schenken.

Baldrian: Der Baldrian ist fast in ganz Europa bekannt und gehörte zu den typischen germanischen Heil- und Ritualpflanzen. Er wurde zur Reinigung benutzt und galt als Glücksbringer. Selbst Harry Potter benutzt Baldrianwurzeln für die Zubereitung des „Tranks der lebenden Toten".

Rossminze: Bereits in der Antike waren viele verschiedene Minzsorten bekannt. Schon in der Antike erkannte der griechische Arzt Dioskurides die heilende Wirkung der Minzen. Die Rossminze wird in der allgemeinen Heilkunde bei Magen-Darm-Beschwerden und gegen Kopfschmerzen eingesetzt.

Liebstöckel: Erstmalige Erwähnung wurde der Liebstöckel in der Landesgüterverordnung Karls des Großen um das Jahr 800. In fast allen mittelalterlichen Kräuterbüchern wird Liebstöckel als heilendes Kraut genannt – besonders bei Lungenschmerzen und Wassersucht. Heute noch findet das Kraut in vielen Bitterschnäpsen und Kräutertropfen Verwendung, die als Verdauungshilfe gedacht sind. wobei: Weniger essen dient sicherlich auch der Verdauung.

Rosmarin: Darf in keiner Küche fehlen. Als Heilkraut spielt die aromatische Pflanze erst seit dem Mittelalter eine größere Rolle - sie regt den Kreislauf an und ihm wird eine stärkende Wirkung zugesprochen.

Wilde Möhre: Bereits im Mittelalter galt die Wilde Möhre als ein beliebtes Aphrodisiakum. Sie wurde zugleich bei Menstruationsproblemen und als Wurmkur eingesetzt. Zudem soll dieses Kraut die Konzentration fördern.

Auf den Fotos sind Mitglieder des Frauenbund Bürgstadt (KDFB) beim Binden der Büschel zu sehen. 

 

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