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Feier des Patroziniums der Heiligen Margareta in Bürgstadt und Verabschiedung langjähriger Pfarrgemeinderatsmitglieder

Als Drachenkämpferin kennt man die heilige Margareta, die in Bürgstadt gleich das Patrozinium zweier Kirchen innehat.

Am Ende des Gottesdienstes ehrte Pfarrer Kölbel zwei Pfarrgemeinderatsmitglieder, die wegen der Auflösung der Pfarrgemeinderäte auf Gemeindeebene aus ihrem Ehrenamt ausscheiden.

 

St. Margareta 2021Als Drachenkämpferin kennt man die heilige Margareta, die in Bürgstadt gleich das Patrozinium zweier Kirchen innehat. Ihr Namenstag und damit das Patronatsfest beider Kirchen wurde am 17.7. gefeiert – mit mehreren Besonderheiten.

Zum einen fand für die kleinen Gottesdienst-Teilnehmer gleichzeitig mit der Messfeier eine Kinderkirche statt. Bis zum Gloria nahmen sie noch an der Messe teil, um sich dann auf Picknickdecken auf der Wiese vor der Kirche zu verteilen und sich mit der Geschichte der Hochzeit von Kanaa zu beschäftigen. Das Kinderkirchenteam und die Gemeindereferentin Tatjana Steppacher leiteten den Gottesdienst unter freiem Himmel.

Innen betrachtete Pfarrer Jan Kölbel derweil mit den verbleibenden Gottesdienstbesuchern die Margareten-Statue im rechten Seitenschiff. Diese Bronze war 1962 vom Bildhauer Julius Bausenwein gefertigt worden und zeigt eben keinen Drachenkampf im klassischen Sinne. Kölbel erzählt von der Botschaft hinter der Drachen-Legende. Das Böse, die Verführung zum bequemeren Weg, wurde durch vorbildliches Handeln und Festigkeit im Glauben überwunden. Margareta erscheint klar und wie eine Ordensfrau zum Himmel gewandt, während das Böse als die unscharfe und verzerrte Kraft zu ihren Füßen kauert – hinterrücks und durchaus gefährlich einnehmend, wie uns das Böse eben auch im Alltag begegnet.

Musikalisch wurde der Gottesdienst von Michael Bailer und Juliane Platz gestaltet.

Am Ende des Gottesdienstes ehrte Pfarrer Kölbel zwei Pfarrgemeinderatsmitglieder, die wegen der Auflösung der Pfarrgemeinderäte auf Gemeindeebene aus ihrem Ehrenamt ausscheiden. Gudrun Karges scheidet nach 20 Jahren aus dem Pfarrgemeinderat aus. Michael Schmitt bringt es auf stolze 51 Jahre, davon etwa die Hälfte als Vorsitzender. Beide erhielten eine Urkunde – Michael Schmitt bekam zusätzliche die Ehrennadel der Diözese verliehen. Ohne die Leistungen der weiteren, zum Teil bereits früher verabschiedeten Gemeinderäte schmälern zu wollen, ist es sicher verständlich, in diesem Fall auch einige Punkte aus Schmitts Wirkenszeit herauszustellen: Als Vertreter der KJG wurde er in den allerersten Pfarrgemeinderat in Bürgstadt berufen, war lange Jahre Pfarrjugendleiter und prägte das Gemeindeleben wie niemand sonst. Schmitt ist neben dieser Tätigkeit auch Kommunionhelfer und wirbt als Brudermeister in der Sebastiani-Bruderschaft Jahr für Jahr aktiv um neue Mitglieder. Als Pfarrgemeinderatsvorsitzender trug er im Jahr 2010 die Errichtung der Pfarreiengemeinschaft mit Miltenberg mit und arbeitete auch im gemeinsamen Pfarrgemeinderat der Pfarreiengemeinschaft mit. In seiner Wirkungszeit hat Schmitt so einige Pfarrer kommen und gehen sehen: Pfr. Stefan Konrad, Pfr. Bernhard Haaf, Pfr. Hubertus Kunkel, Pfr. Josef Langenstein  und Pfarrvikar Pater Mani. Nach der Errichtung der Pfarreiengemeinschaft im Jahr 2010 waren die zuständigen Pfarrer: Kaplan Robert Stolzenberger (als Pfarradministrator der Pfarreiengemeinschaft), Pfr. Christian Lutz, Pfr. Hermann Steinert und seit 2017 Pfr. Jan Kölbel. Auch Weihbischof Ulrich Boom war in der Zeit einer Vakanz als damaliger Pfarrer von Miltenberg zuständig für Bürgstadt, sowie etliche weitere Kapläne, Pfarrvikare und Priester der Pfarreiengemeinschaft.

Michael Schmitt wird Bürgstadt nach der Abschaffung der Pfarrgemeinderäte auf Gemeindeebene noch als Vorsitzender des Gemeindeteams erhalten bleiben.

Nach dem Gottesdienst traf man sich wieder gemeinsam mit den Kindern vor dem Pfarrsaal, wo es die Gelegenheit gab, bei Wein und Knabbereien zusammenzustehen und bei bestem Wetter den Vormittag in Geselligkeit ausklingen zu lassen.

Am Abend kam dann auch die alte Kirche St. Margareta zu ihrem Recht. Um 18.00 Uhr fand dort eine Festandacht statt. Passend zum Anlass veröffentlichte daraufhin um 19.00 Uhr der Heimat- und Geschichtsverein in Form eines Vortrags in der Mittelmühle das Buch „Die Alte Pfarrkirche St. Margareta Bürgstadt und ihre Geheimnisse“ von Otto Reichert.

Insgesamt kann man sagen, dass die 1700 Jahre alte Drachenkämpferin an einem sonnigen und ereignisreichen Tag ausgiebig geehrt und ins rechte Licht gerückt wurde. Man konnte sehen, dass ihr Andenken unsere Gemeinde noch bis heute prägt und Anlass zu einem aktiven und abwechslungsreichen Gemeindeleben bietet.

Text: Christoph Reichert / Martin Scharbert

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