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Es sei schön, dass nach zweijähriger coronabedingter Pause wieder ein Ökumenisches Gemeindefest im neu gestalteten Klostergarten stattfinden könne, sagte Pfarrer Jan Kölbel (kath.) zur Eröffnung des Ökumenischen Gottesdienstes am 24.07.22, der von den drei Seelsorgern zelebriert wurde.

In diesem Jahr hätten alle drei christlichen Gemeinden Miltenbergs diverse Jubiläen. Die ev.-freikirchl. Gemeinde werde 75 Jahre alt, die ev.-luth. Gemeinde sei seit 100 Jahren und die kath. Gemeinde seit 500 Jahren eigenständige Pfarrei. Im Rahmen des Festes solle darauf geschaut werden, was ein Jubliäum bedeute – in der Rückschau und für die Zukunft. Nun dankte Pfarrer Lutz Domröse (ev.-luth.) Gott dafür, dass er uns auf den Glaubensweg geführt habe, welcher uns nicht nur hier in Miltenberg, sondern weltweit in der Ökumene, aber auch mit unseren jüdischen Geschwistern verbinde. Er bedankte sich bei der Musikerin, die im Anschluss sehr eindrucksvoll drei Lobpreislieder sang. Die nun folgende Lesung aus dem Zweiten Buch Mose, in der sich Gott dem Mose im brennenden Dornbusch offenbart und der Ausschnitt aus dem Matthäus-Evangelium, in dem viele Menschen ein Freudenfest feiern, wurden in der Predigt von Pastor Andy Bodenschatz (ev.-freikirchl.) aufgegriffen. Gott sei mit uns hier, er sei gegenwärtig, so wie wir es in der Lesung gehört hätten. Gott sei schon angebrochen, nicht erst in der Zukunft wolle er bei uns sein. Wenn Gott noch nicht in unseren Herzen angebrochen sei, seien wir eingeladen, ihm Tür und Fenster unserer Herzen zu öffnen, indem wir ihn mit den Worten „komm herein“ willkommen hießen. Wie Mose am brennenden Dornbusch könnten wir eine ganz persönliche Gottesbegegnung haben, wenn wir unsere Herzen für den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs öffnen würden. Man könne die drei christlichen Gemeinden Miltenbergs mit Abraham, Isaak und Jakob vergleichen. Die kath. Gemeinde mit ihren 500 Jahren stehe für Abraham, den Ältesten, den Urvater des Glaubens. Isaak, Abrahams Sohn, stamme direkt von ihm ab – er stehe für die ev.-luth. Gemeinde. Jakob sei Sinnbild für die ev.-freikirchl. Gemeinde, die sich vor 75 Jahren nach dem 2. Weltkrieg in einem fremden Land zusammengefunden habe. Jeder der drei habe seine eigene Art, seine eigenen Herausforderungen, seine eigene Gottesbeziehung und Deutung der Hl. Schrift. Es sei ein herzliches Miteinander in Miltenberg und es gebe etwas, das uns alle verbinde: Jesus Christus. Dem einen Gott zu begegnen, der ein Gott aller Generationen sei – kein Gott der Toten, sondern ein Gott der Lebenden – darauf komme es an. Mose habe dieses Wunder kennen lernen wollen, er sei zum brennenden Dornbusch hingegangen, habe barfuß Neuland betreten. Auch wir dürften Gott begegnen, ihn suchen, uns senden lassen, uns seinem Plan anvertrauen. Die Predigt schloss mit einem Gebet für die Ökumene. Es erging ein Lob an das Organisationsteam der ACK Miltenberg, das zwei Tage Festbetrieb mit vielfältigem Programm auf die Beine gestellt hatte.

Nina Reuling 

Fotos: Martin Winkler

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