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Es sei schön, dass das Hochfest Fronleichnam in diesem Jahr nach zweijähriger, coronabedingter Pause wieder mit einer Prozession begangen werden könne, freute sich Pfarrer Jan Kölbel zu Beginn des Festgottesdienstes am 17.06.22 in der Pfarrkirche St. Jakobus, Miltenberg. Er begrüße alle Gottesdienstteilnehmer, besonders die Repräsentanten der politischen Gemeinde, der  Kirchengemeinde sowie die Abordnungen der Miltenberger Vereine und Verbände, die gekommen seien, um heute gemeinsam den Segen der Kirche auf die Straßen der Stadt hinauszutragen.

Das Wort „Fronleichnam“ sei etwas missverständlich; es bezeichne nicht den toten Körper (Leichnam), sondern den lebendigen Leib. Das zusammengesetzte Wort bedeute „Leib des Herrn“. An diesem Tag begingen wir den Auftrag Jesu „Tut dies zu meinem Gedächtnis“, so wie er es uns beim letzten Abendmahl mit der Einsetzung der Eucharistie aufgegeben habe. In seiner Predigt wollte Pfarrer Kölbel von den Gläubigen wissen, was Miltenberg und Rom unterscheide. In Miltenberg finde eine Fronleichnamsprozession statt, in Rom jedoch nicht. Sie sei wegen Knieproblemen des Papstes abgesagt worden. Dies sei verwunderlich, weil der Papst nicht laufen und die Monstranz auch nicht tragen müsse – er werde gefahren. Es sei schade, dass die Prozession nicht stattfinde, denn Er, der getragen werde, sei wichtiger, als der, der trage. Es gehe darum, Christus in der Hl. Eucharistie durch die Straßen zu tragen, sich zu seinem Glauben an Christus zu bekennen. In unserer Zeit sei das besonders wichtig. Erst vor wenigen Tagen habe er gelesen, dass immer mehr Christen sich nicht mehr trauten, sich zu ihrem Glauben zu bekennen - aus Angst, belächelt zu werden, als „vorgestrig“ zu gelten oder gar für die Missstände in der Kirche in „Sippenhaft“ genommen zu werden. Die meisten Monstranzen hätten die Form einer Sonne, was uns auf das Wort Jesu: „Ich bin das Licht der Welt“ verweise. An Fronleichnam das Allerheiligste durch die Straßen zu tragen solle den Menschen zeigen: „Habt keine Angst! Christus, das Licht der Welt ist bei uns! Er will die Dunkelheit unserer Zeit erhellen.“ Leider sei es immer schwieriger, die zahlreichen Dienste, die für diesen Tag benötigt werden, zu besetzen. Dieses Jahr habe es dankenswerterweise geklappt, weil viele der „alten Garde“ sich noch einmal bereit erklärt hätten. Wie werde es nächstes Jahr sein? Vielleicht müsse die Kirche auch lernen, „kleinere Brötchen zu backen“, nicht nur, weil Leute fehlten, sondern auch weil bei der derzeitigen Lage der Kirche Triumphalismus das falsche Signal sei. Aber es wäre fatal, wenn gar keine Prozession mehr stattfinden würde. Jesus habe schließlich auch gesagt: „Ihr seid das Licht der Welt!“. Wenn eine Fronleichnamsprozession ausfalle, weil der Papst Knieprobleme habe, laufe etwas falsch. Wenn aber Fronleichnam ausfalle, weil es keinen mehr interessiere, sei alles falsch gelaufen. Nach der Aussetzung des Allerheiligsten formierte sich die Prozession vor der Kirche.

Nina Reuling

Es sei schön, dass das Hochfest Fronleichnam in diesem Jahr nach zweijähriger, coronabedingter Pause wieder mit einer Prozession begangen werden könne, freute sich Pfarrer Jan Kölbel zu Beginn des Festgottesdienstes am 17.06.22 in der Pfarrkirche St. Jakobus, Miltenberg. Er begrüße alle Gottesdienstteilnehmer, besonders die Repräsentanten der politischen Gemeinde, der  Kirchengemeinde sowie die Abordnungen der Miltenberger Vereine und Verbände, die gekommen seien, um heute gemeinsam den Segen der Kirche auf die Straßen der Stadt hinauszutragen. Das Wort „Fronleichnam“ sei etwas missverständlich; es bezeichne nicht den toten Körper (Leichnam), sondern den lebendigen Leib. Das zusammengesetzte Wort bedeute „Leib des Herrn“. An diesem Tag begingen wir den Auftrag Jesu „Tut dies zu meinem Gedächtnis“, so wie er es uns beim letzten Abendmahl mit der Einsetzung der Eucharistie aufgegeben habe. In seiner Predigt wollte Pfarrer Kölbel von den Gläubigen wissen, was Miltenberg und Rom unterscheide. In Miltenberg finde eine Fronleichnamsprozession statt, in Rom jedoch nicht. Sie sei wegen Knieproblemen des Papstes abgesagt worden. Dies sei verwunderlich, weil der Papst nicht laufen und die Monstranz auch nicht tragen müsse – er werde gefahren. Es sei schade, dass die Prozession nicht stattfinde, denn Er, der getragen werde, sei wichtiger, als der, der trage. Es gehe darum, Christus in der Hl. Eucharistie durch die Straßen zu tragen, sich zu seinem Glauben an Christus zu bekennen. In unserer Zeit sei das besonders wichtig. Erst vor wenigen Tagen habe er gelesen, dass immer mehr Christen sich nicht mehr trauten, sich zu ihrem Glauben zu bekennen - aus Angst, belächelt zu werden, als „vorgestrig“ zu gelten oder gar für die Missstände in der Kirche in „Sippenhaft“ genommen zu werden. Die meisten Monstranzen hätten die Form einer Sonne, was uns auf das Wort Jesu: „Ich bin das Licht der Welt“ verweise. An Fronleichnam das Allerheiligste durch die Straßen zu tragen solle den Menschen zeigen: „Habt keine Angst! Christus, das Licht der Welt ist bei uns! Er will die Dunkelheit unserer Zeit erhellen.“ Leider sei es immer schwieriger, die zahlreichen Dienste, die für diesen Tag benötigt werden, zu besetzen. Dieses Jahr habe es dankenswerterweise geklappt, weil viele der „alten Garde“ sich noch einmal bereit erklärt hätten. Wie werde es nächstes Jahr sein? Vielleicht müsse die Kirche auch lernen, „kleinere Brötchen zu backen“, nicht nur, weil Leute fehlten, sondern auch weil bei der derzeitigen Lage der Kirche Triumphalismus das falsche Signal sei. Aber es wäre fatal, wenn gar keine Prozession mehr stattfinden würde. Jesus habe schließlich auch gesagt: „Ihr seid das Licht der Welt!“. Wenn eine Fronleichnamsprozession ausfalle, weil der Papst Knieprobleme habe, laufe etwas falsch. Wenn aber Fronleichnam ausfalle, weil es keinen mehr interessiere, sei alles falsch gelaufen. Nach der Aussetzung des Allerheiligsten formierte sich die Prozession vor der Kirche.

Nina Reuling

 Fotos: Martin Winkkler, Nina Reuling

 

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