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Am 06.01.22, dem Hochfest Erscheinung des Herrn, begrüßte Pfarrer Jan Kölbel die Gläubigen und ganz besonders die Kinder, die als Heilige Drei Könige verkleidet im Anschluss an die Messfeier die Nachricht von Jesu Geburt und den Segen Gottes in die Häuser der Stadt Miltenberg bringen würden.

Auch wenn die Sternsinger aufgrund der geltenden Regeln und der geringeren Beteiligung zahlenmäßig reduziert seien, freue er sich, dass die Sternsinger in diesem Jahr wieder unterwegs sein dürften. Im letzten Jahr hätten die Gläubigen Päckchen mit gesegneter Kreide bzw. Segensaufklebern für die Haustüren in der Kirche selbst abholen müssen. In den von den Kindern vorgetragenen Kyrie-Rufen klang das Motto der diesjährigen Sternsingeraktion „Gesund werden – Gesund bleiben; ein Kinderrecht weltweit“ an. Jesus selbst habe Kranke gesund gemacht und seinen Jüngern dies als Auftrag mitgegeben. Nach dem Evangelium machte Pfarrer Kölbel auf das Sternsinger-Plakat am Altar aufmerksam, auf dem der fünfjährige Benson aus dem Südsudan im Krankenhaus abgebildet ist. Ein Messdiener laß die Geschichte des kleinen Jungen dazu vor. Benson sei beim Versuch, eine Mango zu pflücken vom Baum gefallen, habe sich an einem Ast verletzt und einige Stückchen Holz hätten sich in seinen Po gebohrt. Als sich die Wunde entzündet habe, habe seine Mutter gesagt, dass er zum Arzt müsse. Weil es im Dorf jedoch keinen Arzt gebe, sei er mit seiner Mutter zum drei Stunden entfernten Krankenhaus gelaufen, wäre dort operiert worden und seine Mutter habe ihm jeden Tag etwas zu essen gebracht. Pfarrer Kölbel bat die Kinder, sich vorzustellen, wie es für sie sei, wenn sie bis nach Erlenbach ins Krankenhaus laufen müssten. Oft werde über das deutsche Gesundheitssystem geklagt, im Vergleich zum Südsudan sei es hier jedoch sehr gut. Das Thema der diesjährigen Sternsingeraktion sei hochaktuell, es sei sehr wichtig, einen Arzt bzw. ein Krankenhaus in der Nähe zu haben. Für dieses Anliegen sei die Sammlung gedacht. Was habe das Motto „Gesund werden“ mit dem heutigen Tag zu tun? Die Geschenke, die die Heiligen Drei Könige gebracht hätten, seien sehr kostbar gewesen. Weihrauch und Myrrhe werde Heilkraft nachgesagt. Weihrauch habe eine desinfizierende Wirkung, Myrrhe sei in früheren Zeiten zum Einbalsamieren der Toten und bei Erkältungen verwendet worden. Die Geschenke hätten eine materielle Bedeutung, heilende Wirkung und außerdem eine übertragene, sog. allegorische Bedeutung. Gold stehe für den König, Weihrauch für Gottes Sohn und Myrrhe für den Tod Jesu für uns Menschen. Pfarrer Kölbel wünschte den Sternsingern, dass sie selbst gesund bleiben und durch ihren Einsatz dazu beitragen, dass Kinder auf der ganzen Welt gesund werden könnten. Am Ende des Gottesdienstes sangen die Sternsinger gemeinsam mit der Gemeinde das Sternsingerlied „Wir kommen daher aus dem Morgenland“. Der Pfarrer segnete die Kinder und bedankte sich beim Sternsingerteam für die Vorbereitung und Durchführung der Aktion.

Nina Reuling

Fotos: Martin Winkler

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