header final

Was haben Fußballfans und gläubige Christen gemeinsam? Mehr als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Dies durften alle Gottesdienstbesucher am Vorabend des Hochfestes der Hl. Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan am 03.07.21 in der Pfarrkirche St. Jakobus, Miltenberg, erfahren.

Ganz Europa sei im Fußballfieber, begann Pfarrer Albrecht Kleinhenz seine Predigt. Seit gut zwei Wochen rolle der Ball bei der EM. Eine intensive Zeit für die Fans. Im Siegestaumel am Dienstag die einen – England; untröstlich die anderen - Deutschland. Je nachdem, ob die eigene Mannschaft gewonnen habe und damit weitergekommen sei oder verloren habe und ausgeschieden sei. Da seien die lautstarken Fans und Schlachtenbummler in den Biergärten, aber auch jene, die sich vor dem Fernseher freuen würden. Ein Fan sei ein Anhänger, ein Begeisterter, ein Eiferer für die Sache. Fans, so würden auch die Christen in der Bibel genannt. Die Apostelgeschichte betitele Christen als Anhänger des neuen Weges. Christen, die Fans Gottes. Zu ihnen gehörten ganz besonders Kilian, Kolonat und Totnan, die im 7. Jahrhundert aus ihrer irischen Heimat aufgebrochen seien und im Frankenland voll Begeisterung den Glauben verkündetet hätten. In Zeiten, in denen Fußball mehr begeistere als die Kirche, scheine es hilfreich zu fragen, was einen Fan ausmache und was wir von ihm lernen könnten. Wie habe der Hl. Kilian, der große Fan des Glaubens, seine Anhängerschaft gelebt? Er habe sich für seinen Glauben eingesetzt. Als engagierter Glaubensbote und Anhänger Jesu sei er nicht müde geworden, Menschen mit seiner Begeisterung für die Freundschaft zu Jesus anzustecken und zu gewinnen. Wie stehe es in dieser Sache um uns? Seit unserer Taufe gehörten wir zum Fan-Club Gottes. Wie sehe es mit unserer Anhängerschaft aus? Setzten wir uns für den Glauben ein? Weiterhin seien wirkliche Fans mit ihren Fahnen, Trommeln und Gesängen lautstark und nicht zu überhören. Sie würden ihre Stimme für ihre Mannschaft erheben. Auch der Hl. Kilian habe unüberhörbar den Glauben verkündet und sich dabei die Zunge verbrannt, so dass er den Märtyrertod gestorben sei. Trauten wir uns, in unseren Familien über unseren Glauben zu sprechen oder schwiegen wir nur und verleugneten hierdurch unsere christliche Überzeugung? Außerdem komme ein Fan selten allein. Viele schlössen sich zusammen und bildeten Fanclubs, um sich gegenseitig zu stärken, um Freud und Leid zu teilen. Auch Kilian sei nicht allein geblieben. Fest miteinander vereint, wäre er mit Kolonat und Totnan in das Frankenland aufgebrochen. Es sei ihnen ein Herzensanliegen gewesen, viele Fanclubs für Gott zu gründen und sie zu einer lebendigen Gemeinschaft zu verbinden. Christ-Sein gehe nur im Miteinander. Sei es uns ein Anliegen, die Zugehörigkeit zu unserer Pfarrei zu leben? Am Ende seiner Predigt rief Pfarrer Kleinhenz dazu auf, die Hl. Frankenapostel darum zu bitten, dass wir uns von ihrem Beispiel anstecken lassen, den Glauben mutig zu leben und zu verkünden. 

Nina Reuling

Fotos: Martin Winkler (Archiv)

 

 

20210704 Frankenapostel 1

­