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Die Kirche sei auf das Fundament der Apostel gegründet, so Pfarrer Jan Kölbel bei der Begrüßung der Gläubigen anlässlich der Vorabendmesse zum Patrozinium in der Pfarrkirche St. Jakobus Miltenberg, am 25.07.2020.

Mit dem heutigen Gottesdienst würden drei Anlässe gefeiert: Der Heilige Jakobus als Patron der Pfarrkirche, die Verabschiedung der langjährigen Erzieherin Maria Breunig-Schreck (Kath. Kindergarten „Maria Hilf“) und ein Sammelrequiem für die Verstorbenen der letzten Wochen. Der Heilige Jakobus sei der Schutzpatron der Pilger. Das Leben sei wie eine Pilgerreise mit dem Ziel Jesus Christus. In seiner Predigt ging Pfarrer Kölbel auf die Gleichnisse im Evangelium ein. Darin sei dargestellt, wie ein Mann einen Schatz in einem Acker finde und alles verkaufe, um den Acker mit dem Schatz zu erwerben. Weiterhin handele es von einem Kaufmann, der seinen ganzen Besitz veräußere, um eine besonders wertvolle Perle zu kaufen. Jesus meine mit dem Schatz im Acker und der kostbaren Perle nicht materielle Güter, sondern den Schatz des Glaubens. Heutzutage empfänden viele Menschen den Glauben nicht als Schatz, sondern eher als Last. Um einen Schatz zu finden, müsse man sich Mühe geben. Schätze seien immer verborgen und viele Schatzsucher nähmen große Strapazen auf sich, um sie zu finden. So sei es auch mit dem Schatz des Glaubens. Diesen könne man nicht finden, wenn man zuhause im Sessel sitzen bleibe. Vielmehr müsse man sich auf den Weg machen, um den Schatz des Glaubens zu heben. Diese Suche könne ganz schön abenteuerlich werden. Sie bedeute, gewohnte Sicherheiten hinter sich zu lassen, Enttäuschungen zu ertragen, aber auch, sich auf Überraschungen gefasst zu machen. Der Schatzsucher und der Kaufmann im Evangelium hätten alles verkauft, um den Schatz im Acker bzw. die wunderschöne Perle zu erhalten. Mit diesem Schachzug hätten sie das Geschäft ihres Lebens gemacht. Auf unser Leben übertragen bedeute dies: Wenn ich mit meinem Leben Jesus nachfolgen möchte, habe dies Konsequenzen. Ich könne nicht mehr tun und lassen, was ich wolle, sondern müsste auf manches verzichten. Die Richtschnur meines Lebens sei dann das Wort Gottes, das uns Menschen heftig fordere. Für meinen Einsatz bekäme ich jedoch etwas sehr Kostbares: Einen festen Halt im Leben, ein tragendes Fundament, die Gemeinschaft der Gläubigen in der Kirche und nicht zuletzt die Freundschaft und das Geleit Jesu sowohl im Leben als auch im Tod. Unser Kirchenpatron Jakobus sei auch diesen Weg gegangen. Er habe den Schatz des Glaubens mit anderen teilen wollen und dafür große Strapazen, ja sogar den Märtyrertod (als erster der Apostel) auf sich genommen. Der Glaube sei keine Last, sondern eine Investition. Wenn wir Menschen für den Glauben begeistern wollten, müssten wir sagen: „Komm, wir suchen einen Schatz.“ Diesen Schatz hat auch Maria Breunig-Schreck den ihr anvertrauten Kindergartenkindern näher gebracht. Zum Ende des Gottesdienstes erfolgte ihre Verabschiedung (siehe separater Artikel).

Nina Reuling

Fotos von Martin Winkler

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