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"Nahm in seine heil‘gen Hände, segnete und brach das Brot und durch seiner Allmacht Worte ward es wahrer Leib und Gott. Dann reicht‘ er den Kelch des Heiles, gab sein heil‘ges Blut darin, zum Gedächtnis seines Leidens, den geliebten Jüngern hin.“ Dieses Lied, welches am Hochfest des Leibes und Blutes Christ („Fronleichnam“) gern gesungen wird, erinnert an die Stiftung der Eucharistie beim letzten Abendmahl durch Jesus Christus am Gründonnerstag.

Der Herr sei bei uns und in uns gegenwärtig, gerade auch in schweren Zeiten. Gott gebe sich hin, er schenke sich uns in Brot und Wein. Dies feierten wir an Fronleichnam ganz besonders, wenn auch auf andere Weise als sonst, so Pfarrer Bernd Winter zu Beginn des Gottesdienstes am 11.06.20 in der Pfarrkirche St. Jakobus Miltenberg. Aufgrund der Corona-Beschränkungen entfalle die Fronleichnamsprozession durch die Stadt; Aussetzung und Anbetung des Allerheiligsten fänden in der Kirche statt. Anstelle einer Predigt trug Pfarrer Winter Gedanken von Papst Leo dem Großen zum Hochfest Fronleichnam vor. Unter dem Titel „Wir gehen über in das, was wir empfangen“, schilderte Papst Leo der Große seine Sinneseindrücke beim Empfang des Leibes Christi: Mit seinen Augen sehe er nur Brot, mit seinen Ohren höre er nur das deutende Wort, mit seiner Nase rieche er kaum den Duft, mit seinen Händen empfange er ein kleines Stück Brot, mit seinem Mund koste und schmecke er, mit seinem Magen verdaue er die Speise. Sein Glauben aber lasse ihn erkennen: Es ist der Herr, er gehorche dem, zu dem er gehöre, er spüre die göttliche Atmosphäre, er begreife, dass es SEIN Leben sei, für ihn dahingegeben, er bekomme Geschmack an SEINER Liebesgabe, in seinem Herzen füge sich das Empfangene zu etwas ganz Neuem zusammen - was wir empfingen, in das gingen wir über. Nun werde er mit seinen Augen sehen, wie Jesus Gott und die Menschen sehe, er werde auf das hören, worauf Jesus höre, sein Mund werde reden, wovon Jesus gesprochen habe, er werde dafür leben, wofür Jesus gelebt habe, er werde eins mit ihm, den er empfangen habe - als Brot für andere Menschen, als ein Glied am Leib Christi. Nach dem Empfang des Leibes Christi wurde das Allerheiligste in der Monstranz auf dem Altar ausgesetzt und angebetet. Jesu Worte im Evangelium: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag (...)“, waren hierbei die zentrale Aussage. Pfarrer Winter und die Gemeinde beteten abwechselnd, dann erfolgte eine Anbetung in Stille. Nach dem Singen des „Tantum ergo“, erteilte der Pfarrer der Gemeinde den eucharistischen Segen und begab sich zu beiden Kirchenportalen, um die Stadt Miltenberg zu segnen. Der Gottesdienst schloss mit dem Lied „Großer Gott, wir loben dich“. Der Dank des Pfarrers galt allen, die sich in diesen Zeiten in kirchlichen Belangen engagieren, z.B. Frau Winkler für den Blumenteppich vor dem Altar, den Ministranten, Kantorinnen, Lektoren, Kommunionhelfern, Mesnern und Organisten.

Nina Reuling

Fotos: Martin Winkler

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