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Am 11.12.19, einem „Bilderbuchmorgen“ (Zitat Pfarrer Jan Kölbel) begann die Adventspilgerfahrt der Pfarreiengemeinschaft St. Martin Miltenberg-Bürgstadt in das katholische Herz Bayerns, nach Altötting. Pfarrer Kölbel erbat den Pilgersegen für die Gläubigen und feierte mit ihnen eine Andacht. Altötting sei ein Gnadenort, mit mehreren Gnadenstätten.

 

Am bekanntesten ist die Gnadenkapelle mit dem Gnadenbild der „Schwarzen Madonna“ (14. Jahrhundert). Zwei Marienwunder um 1490 haben die Wallfahrten ausgelöst und bis heute kommen zahlreiche Gläubige mit ihren Sorgen und Nöten zur Muttergottes. Eine weitere Gnadenstätte ist die Konradskirche, benannt nach Bruder Konrad von Parzham, dem 1934 heilig gesprochenen Kapuzinermönch und Pförtner, der für seine besondere Gottes-, Marien- u. Nächstenliebe bekannt gewesen ist. Gerne nehmen Pilger Wasser aus dem Konradsbrunnen neben der Kirche mit, das bei Augenleiden helfen soll. In der dritten Gnadenstätte, der Kirche St. Magdalena, zelebrierte Pfarrer Winter am Abend einen Gottesdienst. In seiner Predigt lud er dazu ein, anderen Menschen nach dem Vorbild Marias in den nächsten Wochen Christus zu bringen. Am 12.12.19 wurde ein Ausflug nach Tittmoning, der Heimatgemeinde von Papst em. Benedikt XVI. unternommen. Pfarrer Gerhard Gumpinger, ein Studienfreund von Pfarrer Kölbel, erläuterte den Pilgern Wissenswertes aus der Stadtgeschichte und führte sie durch die Stiftskirche St. Laurentius. Diese wurde 1815 durch einen Kirchenbrand fast vollständig zerstört – lediglich die von den Tittmoningern sehr verehrte Sakramentenkapelle und ein Fenster der Rokokokirche blieben verschont. Außerdem sei die Barockkrippe erhalten geblieben, die durch das beherzte Eingreifen des Mesners gerettet werden konnte. Die Kirche sei nach dem Brand durch den sehr gläubigen, bayerischen König mit diversen Schenkungen neu ausgestattet worden - darunter die Orgel aus Herrenchiemsee und weitere Elemente wie das Chorgestühl und Altäre aus Marmor.

Nach der Kirchenführung bestand die Möglichkeit, die Krippenausstellung auf der Burg Tittmoning anzusehen. Am 13.12.19 feierte Pfarrer Kölbel mit den Pilgern einen Abschlussgottesdienst in der Gnadenkapelle. Papst em. Benedikt XVI. habe Altötting als das „katholische Herz Bayerns“ bezeichnet. Dies sei auch so. In der Gnadenkapelle seien mehrere Herz-Urnen aus dem Hause Wittelsbach beigesetzt. Jedoch nicht nur Adelige, sondern auch viele andere Menschen verehrten die Gottesmutter sehr, was man z.B. an den zahlreichen Votivtafeln an der Außenwand der Kapelle erkennen könne. Die Gnadenkapelle sei kein religiöses Museum, sondern zeuge davon, dass viele Menschen bereits Mariens Hilfe erfahren hätten und nach wie vor mit ihren Sorgen und Nöten zur Gottesmutter kommen würden. Er wünsche sich, dass die Pilger gestärkt in ihren Alltag zurückkehren mögen und mit Maria auf das hören würden, was der Herr ihnen sagen wolle. Ein herzliches „Vergelt´s Gott“ für die gelungene Pilgerfahrt an Pfarrer Kölbel!

Nina Reuling

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